St. Pankratius

Im Jahre 1030 ließ Graf Bernhard von Hövel auf der Höveler Höhe die erste St. Pankratius-Kirche als Eigenkirche errichten. Um die Burg Hövel lag auch der Grafschaftsbesitz Bernhards. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1193. Bis etwa 1180 gehörte die Kirche zum Pfarrbezirk Ahlen. Die romanische St. Pankratius-Kirche mit gotischem Anbau hatte über der Sakristeitür die Jahreszahl 1524 und wurde vermutlich von Rütger von dem Grotenhus erbaut. Er bekleidete das Pfarramt von 1323 – 1358. Die Pfarrgemeinde hatte von 1563 – 1618 eine evangelische Periode. Bedingt durch den Übertritt der Familie von Galen auf Schloss Ermelinghoff zum evangelischen Glauben. Bis ins 17. Jahrhundert war St. Nikolaus der Conpatron der Kirche. Die verhältnismäßig kleine einschiffige romanische Kirche verfiel 1892 dem Abbruch und wich einem Neubau im neugotischen Stil. Architekt war Wilhelm Rincklake aus Münster. Am 23.März 1944 erlitt die Kirche durch Bombenwurf einen Totalschaden. Nur der Turm blieb stehen. Die jetzige Kirche entstand in den Jahren 1954 – 1957 nach Plänen des Architektenehepaares Kleffner aus Münster. Im Laufe der Zeit gab es viele Umbauten. Auf Betreiben von Pfarrer Bügener wurde 1985 das Westwerk im Turm unter der Leitung von Architekt Herbert Dunkel erneuert. Für diese Fenster hat der Künstler Hermann Gottfried eine durchgehende farbige Verglasung entworfen. Die Figuren an den Ecken des Turmes zeigen den hl. Ludgerus, die Apostel Petrus und Paulus und Papst Leo XIII. Im Jahre 2003 erfuhr die Kirche unter Pfarrer Winzeler eine umfangreiche Renovierung: Der Altarraum wurde um 2 Stufen abgesengt, die Decke erhielt einen hellen Anstrich, ebenso der ganze Kirchenraum, das Taufbecken wurde von vorne links nach hinten in die Mitte versetzt, die Beleuchtung wurde ersetzt, der Tabernakel aus Anröchter Sandstein wurde vom Künstler Georg Ahrens geschaffen, die Kirchenbänke wurden ersetzt, das „Chorgestühl“ wurde neu geschaffen, die alten Beichtstühle wurden ersetzt durch einen Beichtraum hinten im Turm, der Eingang zur Sakristei wurde erneuert (die Tür zur Kirche war früher im Altarraum), der Vorraum (Windschutz) ist neu erstellt worden. Die Madonna vorne links wurde noch von Pfarrer Bügener (um 1990) aus dem „Bistumsfundus“ erworben und stammt aus der St Gregorius Gemeinde in Goldenstedt bei Oldenburg. Das Mosaik in der Apsis entstand im Jahre 1975. Es ist ein Werk der Schwester Erentrud Trost aus dem Benediktinerkloster Varensell. Es stellt die 4 Evangelisten dar. Die Bronzefiguren hinten auf der linken Seite stellen die beiden Widerstandskämpfer Karl Leisner und Dietrich Bonhoeffer dar und sind geschaffen vom Künstler Georg Ahrens. Auf der rechten Seite ist der hl. Pankratius dargestellt. In der Bodenplatte sind die Reliquien, die einst im Altar der Kirche waren, aufbewahrt. Besonders erwähnenswert sind die Fenster im Westwerk. Die Sandsteingewände sind aus der abgebrochenen St. Marienkirche zu Ahaus. Die Fenster sind geschaffen nach Entwürfen des Künstlers Hermann Gottfried aus Bergisch Gladbach. Sie stellen in der Mitte Clemens August Kardinal Graf von Galen dar und auf den Seiten den Pfarrpatron St. Pankratius und den hl. Nikolaus (er war bis ins 17. Jahrhundert Conpatron der Kirche) Seit 2005 ist St. Pankratius die Pfarrkirche der neu geschaffenen Pfarrei Heilig Geist mit den Kirchen St. Pankratius, St. Stephanus, Christus König und Herz Jesu. Im Glockenturm befinden sich 4 Glocken: Glocke I, von 1963 von Petit und Edelbrock, Durchm. 1435 mm, 1862 kg Glocke II, von 1963 von Petit und Edelbrock, Durchm. 1225 mm, 1192 kg Glocke III, von 1511 von Wolter Westerhus, Durchm. 1022 mm, 700 kg Glocke IV, von 1678 von Fridericus Schweys, Durchm. 910 mm, 500 kg Quellen: „Kirchen der Neuzeit in Hamm“ ab Seite 76 „Gemeinde unterwegs 950 Jahre St. Pankratius Hamm – Hövel“