St. Johannes
Röm. kath. Kirche Bistum Fulda
Standort und Postanschrift
Kath. Pfarramt St. Johannes
Ritterstr. 1235037 Marburg
Sehenswert
1477 Gründung des später "Kugelhaus" genannten Klosters der Brüder vom gemeinsamen Leben (Kugelherren). 1491 Beginn des Baus des eigentlichen Kugelhauses 1492/95 Beginn des Baus der Kugelkirche ~1520 Ende der Baumaßnahmen (bald darauf wird in Marburg auf Geheiß des Landgrafen Philipp I. die Reformation eingeführt) 1527 Auflösung aller Klöster in Marburg Seither diente das Kugelhaus zunächst als Bleibe für alle nicht konvertieren Ordensangehörigen in Hessen, war allerdings der ebenfalls 1527 gegründete Marburger Universität zugesprochen worden, die die Kirche als Vorlesungssaal nutzte. Zeitweilig waren im Kugelhaus Stipendiaten untergebracht, später erfolgte ein Umbau des Gebäudekomplexes zu einem Gerichtssaal mit angrenzendem Gefängnis. Zwischenzeitlich war die Kirche Ort der ottesdienste der reformierten Gemeinde, später auch für die Hugenotten, die in Marburg Zuflucht gefunden hatten. 1787 wurde der katholische Glaube in Hessen wieder zugelassen; 1828 wurde die Kugelkirche der katholischen Gemeinde zugesprochen, was erneute Umbauten nach sich zog (u.a. die Emporen im Westbau). Schließlich machte die liturgiereform nach dem Zweiten Vaticanum Veränderungen im Chorraum notwendig. Von architektonischer Bedeutung ist insbesondere das 1516 fertiggestellte Netzgewölbe. Insgesamt zeigt der Bau mit seiner Lage am Südhang des Stadtberges Besonderheiten: Fenster gibt es nur im Osten und Westen, dennoch ist das Schiff lichtdurchflutet. Kunstgeschichtlich bedeutend ist vor allem das Sakramentshäuschen aus dem Jahre 1520. Auf einem achteckigen Grundriss erhebt es sich in sieben Stockwerken an der Nordwand des Chores und wird an der Spitze von einem Pelikan, dem Symbol des Opfertodes Christi, gekrönt. Der Flügelalter war aus der Sammlung des Frankfurter Stadtpfarrers Ernst Münzenberger, der zahllose in den Zeiten der reformatoirischen Bilderstürme beschädigte Skulpturen und Altäre zusammengetragen hatte. Aus diesem Fundus wurde die Gestaltung aus Figuren und einem Altartorso zusammengestellt und vom Bildhauser Caspar Weis neugotisch vervollständigt. Der neugotische Nebenaltar an der Nordseite wurde 1900 ebenfalls von Caspar Weis geschaffen.
Wissenswert
Landgraf Philipp, genannt der Großmütige, der in seiner Grafschaft seit Anfang der 1520er Jahre die Reformation einführen ließ, war im Kloster der Brüder vom gemeinsamen Leben (nach ihrer Kopfbedeckung Gugelherren genannt, daher später Kugelherren und Kugelkirche) unterrichtet worden und erfuhr offenbar eine sehr freundliche Behandlung. Denn als 1527 alle Marburger Klöster zwangsweise aufgelöst und die Mönche und Nonnen, die sich nicht der Reformation anschließen wollten, das Land nur mit dem, was sie am Leibe trugen, verlassen mussten, durften die Kugelherren in ihrem Kloster bleiben und weiterhin unterrichten. Nur Novizen durften sie keine mehr aufnehmen, so dass das Kloster mit ihnen ausstarb.
Hörenswert
Die Orgel der Kugelkirche wurde erbaut von der Orgelbauwerkstatt Gerald Woehl, Marburg eingeweiht am 21. 11. 1976, dem Christkönigssonntag dieses Jahres. Die Stimmung ist modifiziert nach Andreas Werckmeister (1645-1706), temperiert in Anlehnung an Werckmeister III (1691). Bis einschließlich 2010 fanden hier Silvesterkonzerte mit namhaften Organisten statt.
Hochschulgemeinde
Gottesdienste in der Woche
Sonntags |
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10.30 Uhr Messfeier |
18.00 Uhr Messfeier |
18.00 Uhr Messfeier |
Dienstags |
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Mittwochs |
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09.30 Uhr Messfeier |
Donnerstags |
18.00 Uhr Messfeier |
Freitags |
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18.30 Uhr Messfeier |
18.30 Uhr Beichtgelegenheit |
19.00 Uhr Beichtgelegenheit |
Samstags |
19.00 Uhr Messfeier |
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