St. Michael
Röm. kath. Kirche Bistum Münster
Standort
Xantener Str. 8047475 Kamp-Lintfort Saalhoff
Büro/Postanschrift
Kirchengemeinde St. JosefKönigstr. 147475 Kamp-Lintfort
Sehenswert
Die Hofkapelle des Hoogenhofes in Kamp-Lintfort besitzt ein Fenster, das wohl einmalig in der Geschichte der Sakralbauten ist. 26 kleine, bunte Glasscheiben, durch Holzrahmen zusammengesetzt zu einem großen Fenster, zeigen zum Teil recht profane Szenen aus dem Arbeitsleben einer Brauerei. Da ist ein Wirt mit Schenkkrug und Trinkglas abgebildet und mehrere Ansichten aus einer Rossmühle, wo gerade (Malz ?) geschrotet wird. Verschiedene Scheiben mit Widmungssprüchen lassen darauf schließen, dass dieses Fenster von Verwandten anlässlich einer Wirtshauseröffnung gestiftet wurde. Fast alle Fensterscheiben tragen die Jahreszahl 1724, aber die Kapelle selbst ist später gebaut worden. Wie kann ein Fenster älter sein als das Gebäude selbst? Und wie kommt so ein unheiliges Fenster in eine Kapelle? Diese Merkwürdigkeiten kamen so zustande: Als weit vor der Entstehung dieser Kapelle auf dem Hoogenhof eine Brauerei eröffnet wurde, baute man darüber eine Kapelle – wohl um den lieben Gott gnädig zu stimmen. Der ließ in seiner grenzenlosen Güte die Brauerei so florieren, dass man später erweitern musste, und da war ausgerechnet der liebe Gott im Wege. Die Kapelle wurde an eine andere Stelle im Hof verlegt, und aus der ehemaligen Kapelle über der Brauerei wurde ein Schankraum. Zur feierlichen Eröffnung wurden alle Freunde und Verwandten gebeten, doch ein schönes, buntes Fenster zu stiften. Dies war nämlich früher hier am Niederrhein und in Westfalen so Brauch. Wenn jemand ein Gebäude errichtete, nicht nur bei Brauereien oder Gastwirtschaften, legten alle Freunde und Verwandte zusammen und ließen ein schönes Fenster machen, auf dem sich die Spender verewigten. Dies hatte der Bauherr dann mit viel Bier zu honorieren und daher nannte man diese Fensterscheiben "Fensterbierscheiben" oder auch "Bierglas-Fenster". Die Brauerei lief gut, das Bier natürlich auch. Das hätte auch weiter laufen können (das Bier), doch viele, viele Jahre später, als die Farbbilder der schönen Bierglas-Scheiben schon arg verblichen waren, wurde die Brauerei wieder aufgegeben. Der Schankraum war so überflüssig geworden wie abgestandenes Bier und weil man auf dem Hof Platz brauchte, kam die Kapelle wieder an ihren alten Platz. Das schöne Fenster aus dem Schankraum mit den bunten Glasscheiben aber wollte man nicht so einfach wegwerfen. Man baute es in die Kapelle ein, denn mittlerweile waren die etwas verblichenen Ansichten zwar immer noch schön bunt, aber kaum noch zu erkennen. So kam ein altes Fenster in eine neue Kapelle und erst Denkmalschützern unserer Zeit fiel bei genauerer Betrachtung der Scheiben auf, dass diese ganz und gar unheilig sind. Quelle: http://www.jungschuetzen-saalhoff.de/Web/Bruderschaft/Kapelle/Brau-Motiv-Scheiben.htm
Wissenswert
Die erste bekannte schriftliche Erwähnung der St. Michael Kapelle ist aus dem Jahr 1755, als der Alpener Pfarrer Johannes Laers, der aus der benachbarten Bauernschaft Alpsray stammte, an den Archidiakon in Xanten schrieb, dass es auf dem Hof des Waldförsters Hoogen ein Oratorium gäbe, in dem an Sonn-und Feiertagen Messen gelesen würden. Zu diesem Zeitpunkt war aber schon bekannt, dass die kurkölnischen Domherren nach ihren Jagdausflügen in die Leucht dort ihre Gottesdienste feierten. Also kann man davon ausgehen, dass dieses Oratorium schon viel länger, nämlich seit der Erstellung des Gebäudes im Jahr 1716 bestand. Vor dem Einmarsch der alliierten Truppen am Ende des zweiten Weltkrieges versteckte der damalige Hofbesitzer Johannes Hoogen das Königssilber der Bruderschaft unter der Platte des Altares und bewahrte uns so vor Plünderungen. Johannes Hoogen war der letzte Namensträger der Familie auf dem Hof und verstarb im Jahr 1989. Quelle: http://www.st-josef-kamp-lintfort.de/download/ChronikMichaelskapelleSaalhoff.pdf
Gottesdienste in der Woche
Samstags |
---|
17.00 Uhr Messfeier |
Alle Angaben ohne Gewähr! Bitte überprüfen Sie die Zeiten auf der Website der Gemeinde oder fragen Sie dort telefonisch nach, damit Sie sich nicht umsonst auf den Weg machen.